brot und kunst

Die Frage nach dem Wert der Kunst
Was berechtigt uns zum Besitz von Kunstwerken?

Das Projekt "brotundkunst", initiert zusammen mit Manon Heupel, Anneliese Kraft und Mathias Schwab, in Zusammenarbeit mit den Menschen der Tafel, zielt darauf ab, Kunst dem Kreislauf ökonomischer Verwertung zu entziehen und die Frage nach ihrem Wert noch einmal neu zu stellen.

Schon lange sind Künstler im Gespräch darüber, wie und wo Kunst gesellschaftlich in Erscheinung tritt. Ist Kunst nicht mehr als ein Luxusgegenstand für Besserverdienende? Ist sie ein Wohlfühlraum für´s Wochenende oder etwas ganz anderes? Gehört Kunst überhaupt in den Umkreis der Kultur? Ist sie nicht vielmehr ihr Gegensatz, eine Außenstelle der Welt, ein Ort für das Fremde zwischen uns? Für wen sind diese Fragen und die Räume der Kunst tatsächlich zugänglich? Und für wen sollen sie zugänglich sein?

Durch diese Gespräche und die Entscheidung einiger Künstler entstand brotundkunst: Künstler schenken Kunst für die Menschen, die sich mit Hilfe der Tafel versorgen. Wer zur Tafel geht, soll dort nicht nur körperlich satt werden, sondern kann auch ein Kunstwerk mitnehmen, wenn er dazu berechtigt ist.
Mit brotundkunst kehren wir die Besitzverhältnisse um: Berechtigt ist man durch einen Ausweis der Tafel. Berechtigt ist man durch den ökonomischen Mangel in unserer Welt des Überflusses. Das heißt, brotundkunst macht ernst mit der Tatsache, dass man Kunst nicht kaufen kann!
Die meisten Menschen müssten hierzu wie der biblische Jüngling zunächst alles was sie haben verkaufen und den Armen geben, um dann, wie diese berechtigt zu sein, eines dieser Kunstwerke zu besitzen.

Wir hoffen, dass die dadurch Ausgeschlossenen, also die sonst Privilegierten, brotundkunst zum Anlass nehmen, ihre Mitverantwortung für die Verhältnisse zwischen den Menschen wahrzunehmen und zu erkennen.

Webseite brotundkunst